Wir schieben ihn aus unseren Gedanken, wann immer er uns in den Sinn kommt und verschließen die Augen, wenn er uns begegnet. Wer einen nahen Angehörigen am Lebensende begleitet hat oder schon einen wichtigen Menschen im Leben verloren hat, der weiß, was der Tod bedeutet. In unserer Gesellschaft reden wir wenig darüber und versuchen lieber zu verdrängen, was ganz sicher auf uns zukommt. Wir können uns immer wieder klar machen, dass der Tod zum Leben dazugehört. Menschen in anderen Kulturen und Zivilisationen bereiten sich auf unterschiedliche Weise auf ihr Lebensende vor. In unserer westlichen Kultur ist das anders. Darüber zu sprechen ist oft ein Tabu-Thema oder löst bei vielen Ängste aus. Was passiert, wenn wir sterben? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Viele Fragen und wenige Antworten sorgen für Unsicherheit und Furcht. Viele fühlen sich hilflos, wenn sie einem Sterbenden gegenübertreten und sind unsicher. Aber warum? Wäre es nicht besser sich darauf vorzubereiten „gut zu sterben“? Dann könnten wir vielleicht hier und heute glücklicher und in Frieden leben. Ein kleines Stückchen ein besserer Mensch werden und für andere da sein. Sich mit dem Leben und dem Tod auseinandersetzen Habt Ihr Euch schon einmal die folgende Frage gestellt: Wenn Ihr jetzt sterben solltet, gäbe es etwas, was Euch daran hindern würde, gelassen zu gehen? Ich bin mir sicher, dass jeder von Euch darauf viele Antworten hat. Dr. Clara Naudi, Allgemeinärztin, ausgebildet in Palliativ-Medizin hat drei Bedingungen formuliert, um in Frieden zu sterben und sein Leben gut zu leben. Heute möchte ich Euch die erste Bedingung vorstellen. Sie handelt davon, die Angst zu überwinden, etwas oder jemanden zu verlieren. Bei diesem Satz fallen uns viele Menschen ein: Die Kinder, den Lebenspartner, die Eltern oder langjährige Freunde
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